
Ihr wollt etwas mehr grün in eurem Zuhause, seid aber oft zerstreut und vergesslich? Oder ihr wollt ungebunden sein und spontan verreisen können – ohne dauernd jemanden bitten zu müssen, die Pflanzen zu gießen ? Einfach keine Lust auf komplizierte Pflege und ein weiteres tägliches Ritual für die ToDo-Liste?
Dann stellt am besten Zimmerpflanzen, die wenig Wasser brauchen, in eure vier Wände. Viele davon könnt ihr mehrere Tage bis Wochen vernachlässigen, ehe sie Schaden nehmen. Und selbst dann sind sie oft noch zu retten.
Wer unsere Beiträge soweit gelesen hat, weiß, dass wir für solche Listen 08/15-Pflanzen vermeiden. Und auch diesmal wollen wir nicht einfach nur genügsame Pflanzen vorstellen – die folgenden 11 Pflanzen brauchen wenig Wasser und sind dekorativ, ausgefallen, manchmal auch einfach nur schön anzusehen.
Was diesem Beitrag eigen ist, ist dass ihr euch kaum mehr merken müsst als eine Faustregel:
Lasst den Boden der Pflanzen zwischen einzelnen Güssen ein wenig antrocknen.
Die Pflanzen auf unserer Liste gedeihen in trockenen Konditionen. Kommt nur nicht auf die Idee, ihnen etwas gutes tun zu wollen, indem ihr sie täglich gießt.
1. Sukkulente – das Zauberwort für die nachlässige indoor Gärtnerin
Eine Vielzahl von Zimmerpflanzen, die wenig Wasser benötigen, gehört zu den Sukkulenten. Die zeichnen sich durch saftige, dicke Blätter aus, in denen sie besonders viel Wasser speichern können. Wenn ihr also Pflanzen sucht, die es mit dem Gießen nicht so genau nehmen, könnt ihr mit den Sukkulenten in der Regel nichts falsch machen.
Zu den Sukkulenten gehören z.B. Kakteen, Gurken, Nelken und Feigen
Ihr erkennt sie an besonders fleischigen Pflanzenteilen. Die Aloe Vera besteht z.B. fast ausschließlich aus solchen Wasserspeichern und ist entsprechend ausdauernd, was mangelnde Wassergaben angeht.
2. Agaven – kommen aus der neuen Welt und brauchen wenig Wasser
Bei den Agaven könnt ihr fast nur einen Fehler machen: versuchen, ihren Pflanzensaft zu ernten, weil ihr gehört habt, dass er ein prima Ersatz für Zucker ist. Tatsächlich ist die Pflanze ohne weiteres nicht essbar; die Blätter sind sogar giftig.
In Sachen Pflege verlangt sie aber nicht viel von euch. Lasst sie die meiste Zeit einen eher trockenen Boden genießen und gießt nur gelegentlich – etwa alle 1-2 Wochen. Sollte der Boden zu sehr austrocknen – also so, dass das Wasser mehr an ihm vorbei, als in ihn hineinläuft – gönnt der Pflanze ein Bad. Lasst ein wenig Wasser in der Spüle ein und setzt die Agave für einige Stunden hinein, damit sich der Boden vollsaugen kann. Das solltet ihr jedoch nur selten tun – bei Bedarf etwa einmal im Jahr.
Als Standort wählt ihr ein Fleckchen mit viel Sonne. Falls ihr kein Südfenster habt, könnt ihr sie stattdessen auch mit einem indirekt beleuchteten, aber hellen Platz zufriedenstellen.
3. Geigen-Feigen – Freunde des reimenden Gärtners

Photo-Credit: By Mokkie (Own work) [CC BY-SA 3.0]
Den Namen haben sie ganz offensichtlich von ihren Blättern, die in etwa die Form eines Geigenkorpus haben. Diese pflegeleichten Bäume werden bisweilen auch ziemlich riesig, wenn sie sich mal an die Bedingungen in eurem Heim gewohnt haben. Dann solltet ihr sie jährlich umtopfen, spätestens aber dann, wenn die Wurzeln schon aus dem Topf wachsen. Falls ihr niedrige Räume habt oder keine Pflanzen wollt, die allzugroß werden, solltet ihr wohl auf die Geigen-Feige verzichten.
Mit einem hellen Standort außerhalb der prallen Sonne könnt ihr nichts falsch machen. Auch in leichtem Halbschatten sollte es keine Probleme geben.
Gießt die Pflanze gründlich, aber nur dann, wenn die ersten paar cm Boden bereits angetrocknet sind.
4. Zwergpfeffer kommt in vielen Formen und Farben
Unter den Zwergpfeffern finden sich viele genügsame Zimmerpflanzen, die dekoratives Blattwerk ausbilden. Darum könnt ihr gleich mehrere verschiedene Arten, die z.T. sehr verschieden aussehen, kombinieren. Pflegeleicht sind die meisten davon!
Ein guter Standort für die meisten Arten verfügt über moderate Lichtverhältnisse und ist nicht in der prallen Sonne. Bloß nicht zu viel gießen, sonst stirbt die Pflanze bald ab. Einfach die goldene Regel befolgen und dann Wasser geben, wenn die Erde bereits leicht angetrocknet ist.
5. Gummibaum – ein Favorit der vorherigen Generation
Viele von euch kennen diesen Klassiker vielleicht aus Omas Wohnzimmer. Und wie vielen Artefakten vergangener Tage, ist auch ihm eine gesunde Robustheit eigen.
Außer einem hellen Standort außerhalb der prallen Sonne, braucht der Gummibaum nicht viel. Wässerungen nehmt ihr am besten vor, indem ihr den gesamten Erdballen für 30-60 Minuten unter Wasser taucht. Tut das alle paar Wochen oder wenn die oberste Erdschicht getrocknet ist.
Eine Warnung: die großen, dicken Blätter ziehen Staub geradezu an. Das stört zwar die Pflanze nicht, sieht aber nicht gut aus. Wenn euch nicht nach regelmäßigem Staubwischen ist, seht euch am besten bei anderen Pflanzen um.
6. Tillandsien oder Luftpflanzen – wenn ihr es mit dem Minimalismus auf die Spitze treiben wollt
Luftpflanzen müsst ihr streng genommen gar nicht gießen. Um diese Kuriositäten zu halten, braucht ihr nicht einmal einen Topf und Erde.
Tillandsien, wie sie auch heißen, ziehen ihre Nahrung aus der Luft – daher auch ihr Name. Damit das funktioniert, muss diese aber feucht sein. Das bezweckt ihr, indem ihr täglich ein wenig mit einem Zerstäuber darübergeht. Ist die Luft bei euch besonders trocken, solltet ihr der Pflanze auch alle 2-3 Wochen ein 2-stündiges Wasserbad genehmigen.
Ein heller Standort außerhalb der Sonne ist für die meisten Arten angemessen. Bleibt nur die Frage: wie stellt ihr sie auf, wenn sie nicht in Erde gepflanzt werden? Dafür gibt es verschiedene Methoden. Manche indoor Gärtner binden sie mit Fäden an einen Untergrund. Andere wiederum setzen die kleinen Pflänzchen in dekorative Glaskugeln und lassen diese von der Decke herab. Das hat den Vorteil, dass ihr die Luft um die Tillandise herum feuchter halten könnt.
Wir wissen natürlich, dass wir mit diesem Eintrag ein wenig gemogelt haben. Zwar brauchen Tillandsien wenig Wasser. Aber ihr seid vermutlich auf diesen Post aufmerksam geworden, weil ihr Pflanzen sucht, die pflegeleichter sind. Wenn die Luftpflanzen es euch dennoch antun konnten, findet ihr hier einen guten Pflege-Leitfaden [1] und weiterführende Informationen.
7. Schusterpalmen – um die umzubringen, müsst ihr es drauf anlegen

Photocredit by: Nino Barbieri (Own work) [GFDL, CC-BY-SA-3.0 or CC BY 2.5]
Zugegeben, sie ist nicht die dekorativste Pflanze und wirkt vielleicht ein wenig altbacken. Ihre Widerstandsfähigkeit beeindruckt uns aber genug, um ihr dennoch ein wenig Platz in dieser Liste zu widmen.
In Sachen Pflege verlangt sie denkbar wenig. Selbst mit geringem Lichteinfall und wenig Wasser kommt sie durch. Wie ihr vielleicht schon erahnen konntet, müsst ihr sie nur dann gießen, wenn der Boden schon ein wenig trocken wird.
8. Wundersträucher – sind besonders bunt
Wem die Schusterpalme zu langweilig ist, dem dürfen wir die Wundersträucher oder Krotons vorstellen. Das Blattwerk dieser Pflanzen ist bunter als so manche Blüte. Auch bieten die verschiedenen Arten und Züchtungen z.T. unterschiedliche Blattformen. Trotzdem sind sie eher genügsame Zimmerpflanzen und kommen mit wenig Pflege zurecht.
Gelegentliches Gießen und einen halbschattigen Standort verzeiht der Wunderstrauch – um richtig prächtige Farben zu zeigen, stellt ihr ihn aber in ein helles Plätzchen ohne direkte Sonne.
Vermeiden solltet ihr – wie fast immer – Staunässe. Dennoch mögen es Krotons eher feucht – wenn möglich, geht ihr täglich mal mit dem Zerstäuber über sie.
9. Der Geldbaum – unscheinbar und pflegeleicht

Ein ungewöhnlich großer Geldbaum
Diese Pflanze mit ihren knubbligen, runden Blättern, ist etwas für alle mit Weitblick. Bis zur Blüte vergeht nicht selten eine Dekade. Aber auch bis dorthin sind Geldbäume dekorativ und pflegeleicht. Das Exemplar auf dem Foto ist besonders groß gewachsen – für gewöhnlich sind sie beim Kauf etwa so groß wie Bonsai-Bäumchen.
Ein gemütliches und sonniges Plätzchen und gelegentliche Güsse (etwa 1x pro Woche) und der Geldbaum ist zufrieden.
10. Phalaenopsis – nein, sie sind nicht so empfindlich, wie sie aussehen
Phalaenopsis gehören zu den Orchideen, die wiederum einen sehr empfindlichen Ruf genießen.
Tatsächlich ist aber gerade sie eine eher genügsame Pflanze, die mit wenig Wasser und sogar Halbschatten gut leben kann. Die verschiedenfarbigen Blüten passen ideal zu eher minimalistisch eingerichteten Räumen.
Wichtig ist bloß, dass ihr sie nicht übergießt und die richtige Erde verwendet. Spezielle Orchideen-Erden sind das richtige Substrat für ihre ungewöhnlichen Wurzeln.
Gießt behutsam und lasst kein Wasser sich im Untertopf sammeln. Sollte der Erdballen einmal stärker gertocknet sein und Wasser nicht mehr gut aufnehmen, gebt der Pflanze ein kurzes Bad.
Japanischer Sagopalmfarn – eine urzeitliche Pflanze
Die Sagopalme (klingt nicht gar so gestelzt wie japanischer Sagopalmfarn) ist eine sehr alte Pflanzenart und streng genommen keine Palme. „Sago“ ist der Name einer art Stärke, die auch in der Sagopalme vorkommt und in manchen Ländern Südostasiens eines der hauptsächlich gegessenen Kohlenhydrate darstellt.
Nachdem ihr aber wohl kein Sago ernten, sondern Zimmerpflanzen haben wollt, die ihr nicht oft gießen müsst, hier die Pflegehinweise zur Sagopalme:
Haltet euch weitgehend an die anfangs vorgestellte Faustregel: gießt die Sagopalme immer dann, wenn die Erde in den ersten Schichten bereits trocken ist. Vermeidet, das Blattwerk und den Stamm zu gießen und lasst das Wasser direkt auf das Substrat fließen. Der ideale Standort für die Sagopalme ist hell ohne starken, direkten Sonneneinfall.
Wir hoffen, ihr könnt aus dieser Liste ein paar gute Ideen für euren Indoor Garten gewinnen! Natürlich gibt es noch weit mehr Pflanzen, die wenig Wasser benötigen – und ihr seid dazu eingeladen, in den Kommentaren zu ergänzen. Wir haben uns jedoch, wie eingangs erwähnt, versucht auf besondere Augenweiden zu beschränken.
Wenn wir ein paar Juwelen übersehen haben, lasst uns das bitte ohne Scheu in den Kommentaren wissen.
Kommentare? Nur her damit!