
Gleich zu Anfang das große Plus von Zimmerbäumen:
Sie sind einfach viel mächtiger und beeindruckender, als Normalo-Zimmerpflanzen.
Wir machen keinen Hehl draus: wir lieben Bäume, die man in Zimmern halten kann. Und wollen euch in diesem Beitrag damit anstecken. Das heißt nicht, dass wir nicht auch auf ihre Nachteile eingehen werden. Auch verraten wir euch, wann es einfach keine gute Idee ist, sich einen Zimmerbaum anzuschaffen. Trotzdem glauben wir, dass ihr am Ende dieses Artikels zumindest inspiriert sein werdet, beim nächsten Pflanzenkauf einen Baum in Betracht zu ziehen.
Zwischen all den Sachinfos streuen wir natürlich auch Bilder unserer Favoriten!
Warum ein großer Zimmberaum besser ist als viele kleine Zimmerpflanzen
Die üblichen Gründe aus denen sich Menschen Zimmerpflanzen anschaffen sind
- sie schaffen eine gemütlichere Raumatmosphäre durch mehr Grün
- das kann auch in die Richtung Raumgestaltung/Innenarchitektur gehen
- bessere Luft in Innenräumen
- man sucht eine Art Garten-Ersatz und will Pflanzen anbauen, die Früchte abwerfen
Zimmerbäume sind in all diesen Punkten exzellent.
Nicht nur das, wir sagen sogar: ein (großer) Baum im Wohnzimmer ist effizienter darin, diese Bedürfnisse zu erfüllen.
Das liegt ganz einfach daran, dass es einfacher ist, für eine große Pflanze zu sorgen, als für 10 kleinere.
Wo, meint ihr, dauert das Gießen länger – hier:
oder hier?
Richtig.. 😉
Und da haben wir noch nichtmal Dinge wie die richtige Düngung, Umtopfen, und die individuellen Vorlieben einzelner Pflanzen mit einbezogen. Schon schwer genug, sich die Do’s and Dont’s zehn verschiedener Pflanzen zu merken – das in die Tat umzusetzen kostet ebenfalls noch viel Zeit.
Früchte – wenn ihr euch bemüht
Zimmerbäume können unter den richtigen Umständen auch in Innenräumen gehalten Früchte tragen.
Klassiker sind etwa diverse Zitrus-Sorten – angefangen von den winzigen Kumquats bishin zu ausgewachsenen Zitronen – aber auch Avocadobäume kann man zum fruchten bringen.
Klar, der Mehraufwand den man bei einem Zitrusbaum hat, mag sich für die handvoll Zitronen, die man erntet, nicht bezahlt machen. Aber Stolz und Freude über das selbst-geerntete Obst bleiben einem dennoch.
Zimmerbaum selbst ziehen oder fertig kaufen?
Habt ihr Lust auf einen Zimmerbaum bekommen?
Dann stellt sich nur noch die Frage, ob ihr ihn selbst großziehen wollt oder lieber einen fertigen bestellt.
Das kommt in erster Linie auf eure Geduld an – wollt ihr morgen schon einen beeindruckenden Baum im Wohnzimmer haben? Oder spielt ihr auf Zeit und wollt einen Setzling über Jahre hinweg zum großen Baum begleiten?
In der Regel ist es einfacher, einen bereits vorgewachsenen Baum zu kaufen. Nicht nur spart ihr Zeit – einen Setzling zum Baum zu erziehen birgt auch das Risiko, dass er nicht durchkommt und die ganze Mühe umsonst war.
Wie lange manche Bäume brauchen, bis sie wachsen oder Früchte tragen
Wie nervig es ist, wenn ihr versucht einen Zimmerbaum selbst zu ziehen, nur um dann festzustellen, dass daraus nichts wird, illustriert die Olive am besten.
Olivenbäume sind in jüngster Zeit zum Trend in der modernen, minimalistischen Innenraum-Gestaltung geworden.
Sie sind aber auch ein brilliantes Beispiel dafür, wie lange so ein Baum braucht, um respektabel groß zu sein.

Diese Olivenbäume von JH Grünwaren sind ca. 45 Jahre alt.
Davon abgesehen, braucht die Olive gut 1-2 Monate bis der Samen überhaupt keimt. Solange will niemand warten und dann feststellen, dass es nicht geklappt hat.
Auch die Avocado lässt sich gerne Zeit.
Bis ein Bäumchen Früchte trägt, vergehen in manchen Fällen schon mal 15 Jahre – zumindest aber 3-4. Und gesichert ist die Ernte keinesfalls.
Bei selbstgezogenen Zitronen müsst ihr allein auf die erste Blüte 10-15 Jahre warten – ob und wann Früchte daraus werden, ist dann auch unklar.
Wenn ihr Früchte haben wollt: kauft fertige Zimmerbäume
Allein die lange Wachstumsperiode ehe ein Baum Früchte tragen kann, spricht schon dafür, dass man eher zu fertigen Exemplaren aus dem Fachhandel greifen sollte.
Ein besseres Argument ist aber, dass es spezielle Züchtungen gibt, die darauf ausgelegt sind, als Topfpflanze gezogen zu werden.

Calamondin-Orangenbäumchen, ebenfalls von JH Grünwaren
Das sind nicht nur vorgezogene, sondern veredelte Bäume – viele werden bereits Früchte tragend verkauft.
In anderen Fällen – etwa bei der Banane – habt ihr praktisch keine Wahl, als zu Zuchtsorten zu greifen. Eine normale Bananenpflanze würde viel zu groß werden. Die Zwerg-Sorten, die im Handel erhältlich sind, erreichen bei richtiger Pflege auch Zimmer-Höhe!
Wann ihr lieber keine Zimmerbäume halten solltet
Trotz allem Enthusiasmus müssen wir auch zugeben:
Zimmerbäume sind nicht für jeden.
In ein paar Szenarien macht es wenig Sinn, auf Biegen und Brechen einen riesigen, imposanten Baum in sein Wohnzimmer zu wuchten:
- Ein guter Grund wäre etwa eine temporäre Wohnsituation. Wenn ihr wisst, dass ihr nur ein paar Monate oder Jahre an eurer Adresse wohnen werdet, könnt ihr euch das Schleppen auch sparen – zumal Bäume, zumindest bei uns, immer als erste Schaden nehmen, wenn man sie umsiedelt.
- Weiteres Argument gegen einen prächtigen Baum: ihr habt einfach zu wenig Platz. Der schnuckelige Geldbaum, den ihr ins Auge gefasst habt, mag jetzt noch auf euren Couchtisch passen. Aber in ein paar Jahren wird er deutlich mehr Platz zum Gedeihen brauchen. Überlegt also vorher, ob ihr dem Bäumchen auch genug Freiraum bieten könnt (und auch entsprechend größere Pflanztöpfe)
- Neugierige Kinder zupfen gerne an allem, was sie in die Finger bekommen. Fällt dabei ein Topf mit Bogenhanf um, ist das weniger tragisch. Ein ausgewachsener Baum hingegen kann zum Gefahr für euren Spross werden.
Ein Argument, das wir allerdings nicht gelten lassen ist:
Ich hab keinen geeigneten Standort für einen Baum.
Auch hier gibt es solche, die etwa mit wenig Licht zurecht kommen.
Welche Bäume ihr bei schwierigen Verhältnissen halten könnt
Ungünstig ist eine Wohnung für die Pflanzenzucht meist dann, wenn sie wenig Licht abbekommt. In solchen Fällen greift man einfach zu Exoten aus tropischen Urwäldern
Zimmerbäume für wenig Licht
Ein unwahrscheinlicher Kandidat, den wir eben schon erwähnt haben

Bis ein Geldbaum diese Größe erreicht, vergeht viel Zeit – meist sind sie nur als kleine Topfpflanzen erhältlich
Der Geldbaum. Kommt mit wenig Wasser aus und ist auch nicht anspruchsvoll, was Helligkeit angeht. Solange er nicht in direkter Sonne steht.
Eine ganze Gattung (hauptsächlich) unkomplizierter Zimmerbäume sind die Vertreter der Ficus Familie. Unser Favorit: die Geigenfeige, der wir schon so manches mal in unseren Artikeln erwähnten.

Photo-Credit: By Mokkie (Own work) [CC BY-SA 3.0]
Bonsai – ein Mini-Bäumchen tut’s manchmal auch
Gut, die Eingangs erwähnten Vorteile bieten sie natürlich nicht.
Aber kein Artikel über Indoor-Bäume wäre vollständig ohne auch Bonsai erwähnt zu haben.
Die Brücke über Ficus schlugen wir, weil Bonsai-Zuchten aus Ficus-Bäumen vor allem wegen ihrer relativen Anspruchslosigkeit beliebt sind. Das Ziehen von Bonsai ist an sich eine Aufgabe, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.
Ficus hingegen macht es einem auch hier leichter. Muss man andere Bäumchen, wie z.B. Nadelhölzer, draußen überwintern (um denselben Jahreszeiten-Wechsel zu ermöglichen, den sie in der Natur hätten), kann ein Ficus-Bonsai ganzjährig indoor gehalten werden.
ganz ganz coole Website vorallem natürlich der Text !!!