
Die schlechte Nachricht zuerst:
Viele herkömmliche Zimmerpflanzen sind für Katzen giftig oder unverträglich.
Deswegen muss aber niemand auf Katz oder grünes Wohnzimmer verzichten!
Wir haben hier die besten ungiftigen Pflanzen für Katzen zusammengestellt – und auch ein paar, die nicht nur ungefährlich, sondern gut für euren Vierbeiner sein können.
Nicht alle Pflanzen in eurem Haus müssen für Katzen ungiftig sein
Wer nun meint, vor (oder nach) der Anschaffung einer Katze zwei Drittel seiner Pflanzen auf den Kompost werfen zu müssen:
So drastisch ist es dann auch wieder nicht.
Je nach eurer Wohnsituation können Katzen auch in Haushalten mit für sie (leicht) giftigen Pflanzen leben.
Freigänger, Stubentiger und die Erziehung
Unsere beiden Katzen – ihreszeichens Freigänger, die gut 2/3 ihrer Zeit im Garten verbringen – haben nie viel Interesse an unseren Topfpflanzen gezeigt. Entsprechend unproblematisch war es bislang auch für Katzen giftige Pflanzen wie (manche) Orchideen oder einen Weihnachtsstern auf der Fensterbank zu halten.
Das schreibe ich vor allem zwei Umständen zu:
- Als Freigänger laufen die beiden ohnedies den ganzen Tag durch’s Gemüse. Und dort gibt es mit Sicherheit spannendere Pflanzen als im Wohnzimmer
- Unsere Pflanzen stehen allesamt an Orten, die entweder nicht einladend sind (Fensterbank an denen sich die Töpfe sehr dicht drängen und wenig Platz für einen Vierbeiner bleibt) oder an denen den Katzen anerzogen wurde, nicht herumzuturnen
Bei reinen Indoor-Katzen sieht die Sache bestimmt anders aus.
Würden unsere Samtpfoten nicht frei streunen dürfen, würde ich ebenfalls darauf achten, hauptsächlich für sie ungiftige Zimmerpflanzen aufzustellen.
Warum hauptsächlich ungiftige Pflanzen?
Weil viele der gemeinhin als giftig für Katzen bekannten Hauspflanzen nicht tödlich giftig sind.
Ein Beispiel:
Bogenhanf etwa – der sehr dekorativ ist und mit wenig Licht zurecht kommt – löst bei Katzen „nur“ milde Vergiftungserscheinungen aus. Dazu zählen etwa Erbrechen oder erhöhter Speichelfluss.

Bogenhanf könnt ihr hier bei YouPlant bestellen.
Meine Erfahrung mit Katzen zeigt, dass Pflanzen mit dickem Blattwerk – wie der Bogenhanf – ohnedies nicht interessant sind. Ob die Katze die Pflanze überhaupt anknabbert ist außerdem durch die Form des Bogenhanfs leicht überprüfbar. Bissspuren zeichneten sich hier deutlich ab.
Im schlimmsten Fall lässt man den Bogenhanf also im Wohnzimmer stehen. Die Katze knabbert daran und übergibt sich. Lektion gelernt.
Szenarien wie dieses könnte man bei freilaufenden Katzen auch kaum vermeiden.
Tödlich giftige Pflanzen allerdings auf jeden Fall vermeiden
Bestimmt würden viele es auch schon fahrlässig finden, auch nur leicht giftige Pflanzen in Mieze’s Reichweite zu lassen.
Worüber man aber nicht diskutieren muss ist, dass hochgiftige Zimmerpflanzen auf keinen Fall frei zugänglich herumstehen sollten.
Eine gute Übersicht über viele gängige europäische Zimmerpflanzen die für Katzen giftig sind findet sich bei Botanikus. Stark giftige Pflanzen und solche, die häufig als Topfpflanzen gehalten werden, sind gesondert markiert.
Alternative zu ungiftigen Pflanzen: unzugängliche Pflanzen
Katzen finden eigentlich fast immer einen Weg, dorthin zu kommen, wo sie hinwollen.
Fliegen können sie allerdings nicht!
Ein Weg eure giftigen Pflanzen unzugänglich zu machen (und sie gleichzeitig dekorativ zur Schau zu stellen), ist ein hängender Garten.
Wenn eure Mieze nicht gerade die Gardinen hochläuft und sich dann von der Wand wegdrückt, kommt sie hier nicht ran. Und in eurem Wohnzimmer oder der Küche macht sich ein Luftgarten oft sehr hervorragend.
Ein weiterer Weg, Katzen von Pflanzen fernzuhalten, sind Gewächshäuser und ähnliche Container.

Kleines Ikea-Gewächshaus – gibt’s auch auf Amazon.de
Zierpflanzen darin aufzubewahren mag ein wenig trist aussehen – für Kräuter und Gemüse eignen sie sich hingegen gut.
Diese Pflanzen sind für Katzen ungiftig
Absolut auf Nummer sicher könnt ihr gehen, indem ihr ausschließlich für Katzen unbedenkliches Grünzeug in eure Wohnung stellt.
Zwar schränkt das die Auswahl deutlich ein – die Pflanzen, aus denen ihr Wählen könnt, sind allerdings dennoch dekorativ und werten eure Innenräume deutlich auf.
Wir stellen im Folgenden mal nur unsere Favoriten vor – natürlich gibt es weit mehr für Katzen ungiftige Hauspflanzen. Eine gute und längere Liste findet ihr z.b. auf catplus.de.
1. Grünlilien – anspruchslos und ungiftig für Katzen
Grünlilien gehören wegen ihrer Anspruchslosigkeit zu den beliebtesten Zimmerpflanzen überhaupt.
Vor allem in Büros – wo oft wenig Tageslicht hinscheint – sieht man sie sehr oft.
Ihre Unbedenklichkeit für Katzen macht sie insgesamt zur idealen Pflanze für den Katzenfreund ohne grünen Daumen. Denn hier könnt ihr in Sachen Standort und Gießen nicht viel falsch machen 🙂
Ob ihres zarten Blattwerks werden Grünlilien aber erfahrungsgemäß oft von Katzen angeknabbert. Wenn ihr junge oder geschwächte Pflanzen habt, müsst ihr in dem Fall also vielleicht sogar die Pflanze vor der Katze schützen und nicht umgekehrt 😉
2. Palmen und Farne
Palmen und Farne sind in den meisten Fällen für Katzen ungiftige Zimmerpflanzen. Zwei besonders dekorative Beispiele dafür:
Goldfruchtpalme
Wieder etwas für Fans besonders großer Zimmerpflanzen:

Photo-Credit:by KENPEI (KENPEI’s photo) [GFDL], via Wikimedia Commons
Auch sie ist besonders geduldig wenn es um Nachlässigkeit beim Gießen und allgemeiner Pflege geht. Ähnlich wie bei der Grünlilie kann es auch bei der Goldfruchtpalme vorkommen, dass eure Katze mehr davon nascht, als für die Pflanze gut ist.
Schwertfarn
Wie in seiner bewaldeten Heimat mag der Schwertfarn hauptsächlich schattige Standorte.
Solange ihr ihn nicht in die pralle Sonne stellt, kommt er allerdings mit verschiedensten Umständen gut zurecht. Und belohnt euch mit üppigem Wachstum und typischen Farn-Blättern.
Ausnahme: Japanischer Sagopalmfarn
Eine wichtige Ausnahme: der japanische Sagopalmfarn – obwohl Palme und Farn im Namen vorkommen, ist die gemeinhin als Sagopalme bekannte Pflanze für Katzen giftig.
3. Bambus – muss nicht langweilig aussehen
Bei Bambus denken viele wohl zunächst an den abgedroschenen Lucky bamboo vom Chinesen.

Bambuspflanze von Blumen Senf
Der Bambus kann indess als Zimmerpflanze beachtliche Größen erreichen und das Wohnzimmer auf unkomplizierte Weise vergrünen – ohne dabei für Katzen gefährlich zu sein.
4. Keine echte Palme: die Schusterpalme ist ebenfalls ungiftig für Katzen
Die Schusterpalme steht als robuste Pflanze, die mit wenig Licht und wenig Wasser zurechtkommt, nicht das erste Mal auf einer unserer Listen !

Photocredit by: Nino Barbieri (Own work) [GFDL]
Obendrein wird eine ausgewachsene Schusterpalme auch groß genug, um nicht als Mauerblümchen im Eck übersehen zu werden – ein merklicher Schritt in deutlich grünere vier Wände.
5. Schamblumen – ungewöhnlich, ungiftig
Aeschynanthus radicans ist erst seit geraumer Zeit in Wohnzimmern vertreten. Nach all den Klassikern müssen wir auch eine untypische Pflanze auf dieser Liste verewigen 🙂
Auch Freunde kleinerer und vor allem hängender Pflanzen sollten mit der Schamblume – manchmal auch Lippenstift Pflanze genannt – viel Freude haben. Genau wie deren Katzen, denn für die ist die Pflanze auch ungiftig.
6.Tillandsien – schwer erreichbar und ungiftig
Viele Tillandsien oder Luftpflanzen sind für Katzen unbedenklich.
Obendrein eignen sie sich hervorragend dafür, so platziert zu werden, dass keine Samtpfote sie überhaupt erreicht. Siehe dazu auch den Teil mit dem Luftgarten weiter oben.
In Punkto Pflege sind Tillandsien etwas anspruchsvoller als herkömmliche Pflanzen. Ihr müsst sie tunlichst feucht halten und regelmäßig besprühen – denn die Wurzeln hängen bei diesen Pflanzen lose in der Luft, anstatt sich in Erde zu graben.
Pflanzen für Katzen kaufen: damit macht ihr eurem Vierbeiner Freude
Bis hierher sprachen wir eigentlich nur davon, welche Pflanzen für eure Katzen nicht giftig sind.
Ihr könnt allerdings auch Pflanzen für eure Katze kaufen, die mehr als nur unschädlich sind. Mit so mancher Begrünung macht ihr der Katze nämlich obendrein auch noch Freude.
Katzengras – wie der Name schon sagt…
Unter Katzengras werden verschiedene Gräser zusammengefasst, die bewusst aufgestellt werden, um von Wohnungskatzen angefressen zu werden.

Katzengras von Trixie – gibt’s z.B. hier auf Amazon
Warum Katzen das tun, ist nicht ganz klar gesichert – die Vermutung liegt aber nahe, dass ihnen das ermöglicht, Haarbälle wieder hochzuwürgen, die sonst zu Verstopfungen führen könnten.
Vor allem wenn eure Katzen keine Freigänger sind, schlägt ihr damit zwei Fliegen mit einer Klappe:
- Katze hat Spaß am Knabbern
- Und ist weniger geneigt, andere Pflanzen anzuknabbern
Letzteres ist vor allem dann wichtig, wenn ihr in Teilen der Wohnung Pflanzen hält, die für Katzen nicht geeignet sind.
Katzenminze – nicht Katzengras, sondern Gras für die Katze
Katzenminze macht die Vierbeiner ziemlich verrückt.
Das liegt daran, dass das in der Pflanze enthaltene Nepetalacton Katzen anlockt – auf ähnliche Weise wie Pheromone das tun würden.
Ca. 66% aller Katzen sind der Versuchung erlegen. Das äußert sich dann in herumrollen und umtänzeln der Pflanze.
Knabbern Katzen die Katzenminze an, werden sie schläfrig und entspannt – manche beginnen unwillkürlich zu schnurren. Mittlerweile werden auch Leckerlies o.Ä. angeboten, die mit Katzenminze gespickt sind.
Einen pflanzlichen Katzenmagneten zu haben ist ein noch besserer Weg, sicher zu gehen, dass eure Katze keine Pflanzen frisst, die sie nicht fressen soll. Wenn es mit dem Katzengras nicht klappt und/oder ihr eurem Vierbeiner mal was gönnen wollt, ist Katzenminze also zumindest ein interessantes Experiment wert.
Kommentare? Nur her damit!