
Ansprüche an Zimmerpflanzen können verschieden sein.
Ihr seid hier, weil ihr Zimmerpflanzen mit Blüten sucht – und pflegeleicht sollen sie auch noch sein.
Bisher war es nicht besonders herausfordernd, Listen mit Zimmerpflanzen, die wenig Licht oder wenig Wasser benötigen, zu erstellen.
Wenn man auf Blüten nicht verzichten will, ist die Auswahl hingegen deutlich eingeschränkt!
Dennoch haben wir hier unsere Favoriten der pflegelichten blühenden Zimmerpflanzen zusammengestellt – und hoffen, dass für alle was dabei ist. Eins vorweg: manchmal haben wir die Regel mit der Pflegeleichtigkeit ein wenig gedehnt. Aber nur für Pflanzen, bei denen sich der Mehraufwand lohnt!
Diese Zimmerpflanzen blühen und sind leicht zu pflegen:
1. Thymian – ein untypischer Anfang in dieser Liste
Fangen wir mit einer Pflanze an, die in zweierlei Hinsicht untypisch ist:
- Ist Thymian nicht das erste, was einem beim Wort Zimmerpflanze in den Sinn kommt
- Ist er weniger für seine Blüte bekannt, als dafür, Pizzen und andere mediterrane Speisen zu veredeln
Aber genau darin liegt für uns sein Reiz: ihr könnt ihn in Innernäumen ziehen, und er belohnt euch mit Blüten und wirft auch noch kulinarisch was ab. Perfekt um diese Liste einzuleiten!
Bei der Pflege achtet darauf, ihn niemals Staunässe auszusetzen! Trockenheit bei lockerem, sandigen Boden findet Thymian am besten. Genehmigt ihm außerdem einen sonnigen Platz an der Fensterbank.
Habt ihr vor, die Blätter zum Kochen zu verwenden, empfiehlt sich ein für Kräuter geeigneter Spezialdünger.
2. Sauerklee – essbare Zimmerpflanze mit schöner Blüte und auffälligem Blattwerk
Auch der zweite Eintrag ist eigentlich eine essbare Pflanze.
Allerdings sind die Blätter der Sauerklee-Art Oxalis triangularis viel zu schön, um in einem Salat zu landen!
Der Sauerklee ist weitgehend anspruchslos. Gießt ihn immer dann, wenn die oberste Erdschicht trocken ist und vermeidet Staunässe um jeden Preis. Als Standort eignet sich ein heller Raum außerhalb von direktem Sonneneinfall.
Besondere Beachtung solltet ihr nur der Ruhezeit des Sauerklees schenken: im Frühling oder Sommer lässt die Pflanze nach einem Wachstumsschub nach und das Blattwerk wird welk. Stellt das Gießen in dieser Zeit ein und lasst die Blätter absterben. Gießt erst dann wieder, wenn neue Triebe nachkommen.
3.Gliederkaktus – Blüht im Winter und ist ein regelrechtes Kamel
Wie die meisten anderen Kakteen und Sukkulenten, muss man den Gliederkaktus nur selten gießen.
Die Erde kann zwischen den Güssen (etwa alle 10-14 Tage) auch mal antrocknen, das hält die Pflanze ohne weiters aus.
Trotz unkomplizierter Pflege belohnt einen der Kaktus mit leuchtenden Blüten – und zwar im Winter. Darum heißt er auch Weihnachtskaktus!
Apropos: zur Weihnachtszeit könnt ihr ihm eine Pflegepause gönnen. Die ist seinem Wachstum förderlich.
Normalerweise würden wir solche zu beachtenden Ruhezeiten als zu kompliziert einzustufen, als dass man noch von pflegeleichten Zimmerpflanzen sprechen könnte.
Nachdem ihr zu Weihnachten allerdings ohnedies viel um die Ohren habt, wird es sich ganz von selbst ergeben, dass die Hausarbeit ein wenig kurz kommt.
4. Begonia semperflorens
Begonien gehören zu den üblichen Verdächtigen wenn es um blühende Zimmerpflanzen geht. Auch auf Balkons findet man sie oft.
Auf die Gefahr hin, langweilig und berechenbar zu sein, schreiben wir eine Art aber dennoch auf diese Liste: die Begonia semperflorens.
Wer des Lateinischen mächtig ist, weiß, warum wir sie als spannend genug erachten um sie euch zu empfehlen: semperflorens heißt immer blühend.
Bei korrekter Pflege – die euch nicht viel Aufwand kostet – habt ihr mit dieser Art also das ganze Jahr über Blüten im Wohnzimmer. Achtet auf einen halbschattigen Standort und haltet die Erde immer etwas feucht – natürlich ohne Staunässe. Bei hohen Temperaturen freut sich die Begonie außerdem über ein wenig Sprühnebel.
5. Phalaenopsis
Auch wenn man den zerbrechlich anmutenden Orchideen oft nachsagt, dass sie furchtbar wählerisch sind:
Orchideen – allen voran die Phalaenopsis – sind eigentlich recht pflegeleichte Zimmerpflanzen. Und ihre Blüten gelten wenig überraschend als eine der schönsten im Pflanzenreich.
Solange ihr pralle Sonne und trockene (Heizungs-)Luft vermeidet, müsst ihr bei der Pflege nicht viel beachten. Hohe Luftfeuchtigkeit (Einsprühen!) hilft der Phalaenopsis beim Gedeihen. Mit ein bisschen Geschick schafft ihr es so, dass sie das ganze Jahr über blüht. Sucht euch aus den mittlerweile zahlreichen Züchtungen eine passende Farbe aus – aber fallt nicht auf den alten Hut mit der blauen Orchidee rein. Diesen wurde meist nur Tintenwasser injiziert (auf Einstiche im Halm achten). Nach nur kurzer Zeit weicht das Blau dann einem einfachen Weiß.
6.Hibiscus – für geübte Gärtner
Gleich vorweg:
Wenn ihr wenig Erfahrung habt oder einfach keinen grünen Daumen, dann ist der Hibiscus vielleicht nicht die einfachste blühende Zimmerpflanze.
Den Listenplatz bekommt er aber dennoch allein für die prächtige Blüte und das üppige Wachstum.
Um die aus ihm hervorzulocken müsst ihr aber besonders im Sommer regelmäßig (täglich bis alle zwei Tage – je nach Temperatur) gießen. Und ihm mindestens 5 Stunden Sonne pro Tag gönnen. Ein guter Dünger mit viel Kalium (wie für mediterrane Pflanzen üblich) hilft ihm beim Ausbilden seiner Blütenpracht.
Kommt die Zeit, ihn umzutopfen, solltet ihr nur einen geringfügig größeren Topf wählen. Zu viel Raum im Topf gefällt der Pflanze nämlich nicht.
7. Kranzschlinge – dekorative blühende Zimmerpflanze
Die Kranzschlinge hat nicht nur schöne Blüten.

Photo-Credit: Forrest und Kim Starr [CC BY2.0]

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Was sie in punkto Dekor (vor allem als Kranz) hermacht, muss man mit einem leichten Plus an Pflege aufwiegen. Denkt daran, ihr im Winter etwas weniger Wasser zu geben, als im Sommer. Ebenfalls solltet ihr in der kalten Jahreszeit darauf achten, die Kranzschlinge nicht in geheizten Räumen zu überwintern. Die Raumtemperatur sollte unter 16° sein, mindestens aber 12°.
Auch wenn es eventuell Zeit ist sie umzutopfen, solltet ihr sehr sorgfältig vorgehen, um das Wurzelwerk nicht zu verletzen.
8. Lanzenrosette – tropische Zimmerpflanze mit ausdauernder Blüte
Eine Besonderheit an der Blüte der Lanzenrosette :
Sie ist gar keine echte Blüte.
Der kräftige rosa Stamm in der Mitte wird nach mehreren Jahren der Reifezeit ausgebildet. Aus ihm wachsen dann mehrere kleine, blaue Blüten, die relativ bald absterben.
Die auffälligere „große Blüte“ bleibt hingegen über mehrere Monate erhalten. Und auch, wenn sie verblüht, machen ihre dicken, grauen Blätter noch was her.
Pflegeleicht ist sie ebenfalls. Gebt ihr indirektes Sonnenlicht in einem hellen Raum.
Das Gießen gestaltet sich bei der Aechmea fasciata etwas eigentümlich: Ihr Blattwerk bildet eine Art Trichter oder Vase. Darum auch der englische Begriff Silver urn plant. Achtet darauf, dass immer gut 1/3 dieses Behälters mit Wasser gefüllt ist – und wechselt das Wasser ab und zu aus.
9. Friedenslilie – ein Klassiker der Pflegeleichtigkeit
Die Friedenslilie muss einfach auf diese Liste.
Nicht nur ist sie pflegeleicht und blüht schön.
Sie ist obendrein auch noch eine der Pflanzen, die in der NASA Clean Air Study hervorragend abgeschnitten haben.
Wir sind in einem eigenen Artikel bereits auf luftreinigende Pflanzen eingegangen. An der Stelle fassen wir also nur kurz zusammen, dass die Friedenslilie nachweislich
- Benzen
- Formaldehyd
- Trichlorethylen
- Xylen und Toluene
- sowie Ammoniak
effektiv aus der Luft filtern kann.
Bei ihrer Pflege könnt ihr nicht viel falsch machen, solange ihr sie nicht unter eine Klimaanlage oder in die pralle Sonne stellt. Wann sie gegossen werden will, zeigt euch die Pflanze auch selbst an: gießt sie dann, wenn sie etwas schlaff wird.
10. Ananas – könnt ihr leicht selbst ziehen
Bei der Ananas – wie die Lanzenrosette ein Mitglied der Bromelien-Familie – denken die meisten von euch vermutlich an sowas hier:
Die könnt ihr natürlich auch als Zimmerpflanze halten. Und das geht sogar ganz leicht. Im Grunde müsst ihr nur (vorsichtig) den oberen Teil einer herkömmlichen Ananas abschneiden und ihn einpflanzen.
Etwas spektakulärere Blüten bekommt ihr bei speziellen Züchtungen. Das kann dann etwa so aussehen:
Zugegeben, die Ananas ist nicht gerade die anspruchsloseste Pflanze. Aber ich dehne den Rahmen dieses Artikels gerne ein wenig, um euch auch ein paar ausgefallenere Ideen zu liefern.
Im Grunde müsst ihr nicht viel Aufwand betreiben – gießen könnt ihr sie sporadisch und auch die Erde kann zwischen Güssen leicht antrocknen. Lediglich bei der Temperatur wird die Ananas etwas wählerisch. Kühler als etwa 13-16° sollte es keinesfalls werden, denn die tropische Pflanze mag es warm.
Hell sollte es ebenfalls an ihrem Standort sein – aber ohne direkter Sonneneinstrahlung!
Kommentare? Nur her damit!