
Wer sich eines Südbalkons erfreuen kann, bekommt zwar viel Licht und Sonne, muss aber auch Sorgfalt bei der Auswahl der Pflanzen walten lassen.
Nach Süden ausgerichtet heißt schließlich ganztägig Sonne – und manchmal auch direkte, helle (Mittags)sonne!
Natürlich gibt es ausreichend Pflanzen, die das nicht nur aushalten, sondern sogar so brauchen. Wir haben hier unsere Favoriten für euch zusammengestellt – in der ersten Hälfte der Liste finden sich vorrangig kleinere Pflanzen, die im Balkonkasten Platz nehmen können. Im zweiten Teil haben wir auch ein paar Tipps für euch, wenn ihr richtig große Pflanzen auf eurem südseitigen Balkon packen wollt!
1. Sukkulente – dekorative, anspruchslose Pflanzen-Steine
Sukkulenten sind mit die pflegeleichtesten Pflanzen, die man sich halten kann.
Besonders was ihren Wasserbedarf angeht, sind sie sehr ausdauernd. Für einen Südbalkon eignen sie sich mit ihrem Hunger nach Licht hervorragend!
Je nach dem, was ihr pflanzt, müsst ihr allerdings Acht darauf geben, euren Sukkulenten keine direkte Sonne auf den Latz knallen zu lassen. Das vertragen die meisten Arten nicht so gut – vor allem, wenn es richtig heiß wird.
Wenn ihr euch das Abbauen und Schleppen im Herbst sparen wollt, pflanzt am besten winterharte Arten!
2. Lavendel – nicht nur dekorativ, sondern auch nützlich
Lavendel ist in trockenen Gegenden des Mittelmeerraums beheimatet. Entsprechend ist er gut ausgestattet, um die Sonne eures Südbalkons für seine duftenden Blüten zu nutzen!
Die kann man übrigens auch prima für verschiedenste Zwecke ernten. Etwa um Duftkissen zu basteln oder einen aromatischen Sirup daraus anzusetzen.
All das ohne viel Pflege – denn Gießen müsst ihr den Lavendel nicht häufig. Eifrige Gärtnerinnen sollten sich gar zurückhalten, da der Lavendel seine Erde lieber trocken als zu feucht hat.
3. Bogenhanf – ist praktisch nicht kleinzukriegen
Ich weiß, was ihr denkt:
Bogenhanf ist doch keine Balkonpflanze!
Wenn ihr die Vorstellung mal beiseite lässt, dass am Balkon nur putzige Pelargonien in ihren Kästen sitzen dürfen, ist der Bogenhanf aber eine hervorragende Wahl für eine südseitige Terrasse (oder viel mehr: für jegliche Terrasse).
Abhängig davon, wie hoch ihr ihn zieht, kann er als guter Sichtschutz fungieren. Sein größter Verdienst ist allerdings, dass er praktisch nicht umgebracht werden kann. Er toleriert direktes Sonnenlicht und kommt auch dann klar, wenn ihr mal wieder etwas länger vergessen habt, ihn zu gießen.
Einzig im Winter solltet ihr ihn wieder nach drinnen verfrachten!
4. Chrysanthemen – keine bloßen Friedhofsblumen
Schade, dass Chrysanthemen hierzulande mit Trauer verbunden werden.
Majestätisch, wie sie aussehen, haben sie etwa in Japan eine ganz andere Bedeutung. Dort zieren sie seit Jahrhunderten die Wappen adeliger Clans und des Kaisers. Man spricht auch vom Chrynsthementhron.
Ihre schönste Blütenpracht entwickeln sie an einem hellen Balkon. Weitere voraussetzung ist allerdings auch sorgfältige Pflege. Lasst ihre Erde nie austrocknen aber natürlich auch nicht unter Wasser stehen. Auch regelmäßiges Düngen ist wichtig, denn Chrysanthemen sind besonders hungrig nach Nährstoffen.
Unter diesen Voraussetzungen werdet ihr im Herbst mit prächtigen Blüten belohnt! Kehrt dann der Winter ins Land ein, könnt ihr sie auch am Balkon überwintern lassen – wenn ihr sie entsprechend vor der Kälte schützt. Dazu könnt ihr sie etwa mit Pflanzenteilen wie Laub oder Zweigen abdecken. Auch solltet ihr sie nach Möglichkeit nah ans Haus holen, damit sie weniger Kälte ausgesetzt sind.
5. Bougainvillea – die smartere Alternative zu Pellargonien
Die Bougainvillea wird auf Deutsch auch Drillingsblume genannt und ist die ideale Südbalkon Pflanze, wenn ihr auf richtig viele Blüten aus seid!
Die bildet sie am liebsten an einem besonders hellen Standort aus. Vorausgesetzt, ihr vergesst nicht, sie regelmäßig zu gießen. Das Substrat sollte stets feucht bleiben, da sie ihre Blüten sonst ganz einfach abwirft. Das heißt nicht, dass sie dann abstirbt, aber ihre Pracht habt ihr dann für die nächsten Wochen (bis sich neue Blüten bilden) verspielt!
Überwintern könnt ihr sie, wenn ihr sie vor Temperaturen unter 5°C schützen könnt. Dafür empfiehlt sich wiederum ein Abdecken mit Reisig und/oder ein Näherrücken an die Hauswand!
6. Olivenbaum – ein mediterranes Statment
Ein weiterer mediterraner Zeitgenosse (und einer unserer absoluten Favoriten – auch als Zimmerbaum) ist der Olivenbaum.
Gerade wenn euer Balkon im Sommer brütend heiß wird und volle Mittagssonne abbekommt, ist er das ideale Zuhause für ein Olivenbäumchen.
Bei der korrekten Pflege solltet ihr vorrangig auf einen durchlässigen Boden ohne starker Düngung achten. Zwar gibt es spezielle Olivenbaum-Erde unseres Wissens nach nicht; ihr könnt aber auf Zitrus-Erde zurückgreifen, wenn ihr nicht selbst ein passendes Substrat zusammenmischen wollt.
Gießen solltet ihr ihn so, dass der Pflanzballen leicht feucht bleibt. Zu heißen Zeiten müsst ihr das natürlich etwas häufiger machen. Achtet darauf, bei einzelnen Güssen nicht zu viel Wasser zu geben!
Richtig alte (und gut gepflegte) Olivenbäume können eventuell sogar Früchte tragen! Das sollte allerdings nicht eure Motivation hinter der Anschaffung eines Baums sein – seine mühelose Eleganz sollte Anreiz genug sein, ihn auf euren Südbalkon zu stellen.
7. Oleander – ein prominenter Baum
Kaum eine Pflanze hat so viel Präsenz, wie ein prächtig blühender Oleander.
Das solltet ihr in die Planung eurer Balkon-Gestaltung mit einbeziehen. Nicht nur zieht er alle Aufmerksamkeit auf sich – wenn er erst mal ein paar Jahre gewachsen ist, beansprucht er auch mächtig viel Platz!
Das kann man ihm in seiner Pracht allerdings kaum verübeln. Um sich von seiner besten Seite zu zeigen, braucht der Oleander viel (direkte) Sonne und regelmäßige Wassergaben – am besten so, dass die Erde stets feucht bleibt. Besonders im Sommer solltet ihr auch regelmäßig düngen!
Für den Deutschen Markt gezogene Arten sind oft winterhart – zur Sicherheit solltet ihr aber, sobald sich der Winter ankündigt, den Topf gut mit Dämmmaterial abdichten. In Innenräumen überwintern ist in zweierlei Hinsicht schlecht: zum einen machen Umstände wie trockene Heizungsluft die Pflanze anfällig für diverse Schädlinge. Zum anderen will niemand zweimal im Jahr schwere Oleander-Pflanztöpfe ins Haus wuchten!
Was ihr noch über ihn wissen müsst: sämtliche seiner Pflanzenteile sind giftig. Darum ist er keine gute Wahl, wenn Kleinkinder oder Haustiere in eurem Haushalt leben.
8. Sagopalme – eine urzeitliche Pflanze
Die Sagopalme oder eigentlich der japanische Sagopalmfarn schafft den Sprung auf diese Liste, weil er einfach spannender aussieht, als 0815-Zimmerpalmen. Übrigens gehört die Art zu den ältesten heute noch gedeihenden Pflanzen und teilte sich den Planeten schon mit den Dinosauriern!
Dafür drücken wir auch gern ein Auge zu: denn direktes Sonnenlicht ist nicht ideal für sein Wohl. Er gedeiht an hellen Standorten und braucht Halbschatten in einer Tageshälfte. Er ist also ideal, wenn euer Balkon nach Süd-West oder Süd-Ost zeigt.
Beim Gießen solltet ihr großzügig sein, aber immer nur dann, wenn die Erde schon leicht antrocknen konnte. Über die Wintermonate solltet ihr ihn hinter die Glastür des Balkons (oder Alternativ an ein helles Fenster) stellen.
9. Zitrusbäume – dekorative Früchte
Egal für welchen ihr euch entscheidet – große Zitruspflanzen in Containern sehen auf Balkons majestätisch aus. Und tragen nicht selten genießbare Früchte!
Unser Favorit: die Calamondin. Eine Kreuzung aus Kumquat und Mandarine, die sich erstaunlich gut als Topfpflanze halten lässt.
Sie tolerieren Schatten, werfen aber in voller Sonne die meisten (und besten) Früchte ab.
Gebt reichlich Wasser, wenn die Erde in den oberen Schichten trocknen konnte. Im Sommer solltet ihr außerdem nicht vergessen häufig zu düngen. Für den Winter und Frühling könnt ihr einen Langzeit-Dünger verwenden.
10. Japanischer Ahorn – für einen herbstlichen Blickfang
Das Schlusslicht auf unserer Liste hat ein Blattwerk, das mit seiner Farbpracht die Blüten manch anderer Pflanzen in den Schatten stellt.
Im Frühjahr und Sommer mag der japanische Ahorn seine schmalen Blätter grün tragen. Doch im Herbst färbt er seine Krone in ein spektakuläres Rot um.
Er gedeiht in Kübeln genausogut wie in der freien Natur (außerdem ist er sehr beliebt als Bonsai!).
Ob ihr ihn in direkte Sonne stellen könnt, hängt von der genauen Sorte ab. Ein helles Fleckchen ist allerdings immer Voraussetzung! Haltet seine Erde stets etwas feucht und achtet auf gute Drainage. Das heißt natürlich auch, dass ihr wie immer Staunässe vermeiden solltet.
Er kann nicht nur draußen überwintern, sondern sollte das auch. Ohne den Jahreszeitenwechsel würde er schnell das zeitliche segnen.
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