
Gerade im Schlafzimmer verbringen wir viel Zeit – und atmen entsprechend viel Luft ein. Vor allem im Winter bleibt in vielen Haushalten das Fenster dabei geschlossen. Während niemand Gefahr läuft, in einer Nacht den gesamten Sauerstoff in der Luft zu verbrauchen und zu ersticken, ist es eine gute Idee, die Raumluft im Schlafzimmer zu verbessern. Wer dabei keinen Wecker stellen will, um alle paar Stunden stoßzulüften, findet in Zimmerpflanzen eine dekorative Lösung:
Zimmerpflanzen sind nicht nur schön anzusehen, sie tragen auch zu besserer Atemluft bei. Wie man wohl niemandem erklären muss, wandeln Pflanzen Co2 zu Sauerstoff um. Schon dadurch fühlt sich die Luft weniger verbraucht an.
Pflanzen können aber auch Schadstoffe aus der Luft filtern. Das hat die NASA in einem viel zitierten Versuch Ende der 80er bewiesen, Bill Wolverton (der an dieser ersten Studie mitwirkte), kam 1993 in einem erweiterten Versuch mit mehr Schadstoffen wiederum zum selben Schluss.
Dabei wurden letzten Endes vor allem fünf Schadstoffe untersucht, die auch in gewöhnlichen Haushalten oder Arbeitsplätzen in der Luft gelöst vorkommen:
- Ammoniak
- Benzol
- Formaldehyd
- Trichlorethen
- Xylole
Kommen die euch bekannt vor? Kein Problem – klären wir, was es mit ihnen auf sich hat:
Schadstoffe in der Luft – was machen die ?
Zunächst einmal: keine Panik. Milliarden von Menschen leben ohne Zimmerpflanzen im Schlafzimmer oder anderen Teilen ihrer Wohnung. Das soll hier keine Panikmache, sondern informativ sein. Um den Anspruch stellen zu können, wollen wir aber auch grob erklären, was es mit den in den Studien gemessenen Schadstoffen auf sich hat.
Den Anstoß, sich mit dem Thema zu befassen, gab ein simples Problem: man beobachtete, dass Menschen, die in neueren Bauten mit schlechterer Luftzirkulation wohnten, über ähnliche Beschwerden klagten. Dazu zählen allergische Reaktionen, wie Ausschläge, aber auch Benommenheit, Probleme mit den Atemwegen und Augen. Zusammengefasst wird dieses Leiden unter dem Begriff sick-building-syndrome [1]. Betroffene verbringen regelmäßig viel Zeit in geschlossenen Räumen – etwa in der Arbeit oder zu Hause.
Ammoniak
kennt man wohl noch am ehesten – als Bestandteil von Reinigungsmittel und Komponente bei der Herstellung von Düngern. Für gewöhnlich werdet ihr im Alltag nicht mit übermäßig hohen Konzentrationen an Ammoniak zu tun haben. Am ehesten noch in geschlossenen Räumen, die damit gereinigt wurden oder in der Nähe von Feldern/Bauernhöfen. Wer Ammoniak mal geschnuppert hat, wird unweigerlich versuchen, das mit dem nächsten Atemzug nicht zu tun. Das Gas riecht prominent und reizt die Atemwege. Mitunter so stark, dass sie sich entzünden können.
Die vermutlich für die meisten am stärksten spürbare Folge von Ammoniakgas in der Luft ist sein Beitrag zur Feinstaubbildung [2]. Auch in anderen Aspekte der Umwelt, wie z.B. Gewässern, richtet die Chemikalie Schäden an.
Benzol
spielt in Chemielaboren eine Rolle bei der Herstellung von Sprengstoffen und anderen Chemikalien. Ihr werdet im Alltag am ehesten an der Tankstelle damit in Berührung kommen, denn es wird auch als Treibstoff-Zusatzmittel verwendet. Das Gas riecht beim Einatmen nicht so garstig, wie Ammoniak, führt aber schnell zu leichten Vergiftungen – wie etwa Benommenheit.
Die negativen Auswirkungen auf uns Menschen sind nicht spaßig – Benzol kann das Knochenmark, und innere Organe schädigen und ist krebserregend [3]. Es gibt starke Schwankungen in der Menge an Benzol, die ein einzelner Mensch folgenlos aufnehmen kann. Hinsichtlich sicherer Grenzwerte postulierten Forscher deshalb in einem Toxikologie-Befund über Benzol, dass die einzige sichere Konzentration null sei. Und das bereits 1948.
Darum macht es besonders bei diesem Schadstoff Sinn, möglichst gar nicht damit in Kontakt zu kommen.
Formaldehyd
kennt man vielleicht als Teil der Lösungen, mit denen z.B. Lenins Körper konserviert wird. Die Anwendungen für den Stoff sind allerdings vielfältig und reichen von der Herstellung von Klebstoffen bishin zur Konservierung von Kosmetika. Auch zur Desinfektion kommt Formaldehyd oft zur Anwendung.
Auch Möbel, die bei der Weiterverabreitung des Holzes mit Formaldehyd in Verbindung kamen, können dieses noch Abdampfen.
Formaldehyd ist sehr giftig und kann ab 30ml für Menschen tödlich sein [4]. In wesentlich geringeren Dosen und über längere Zeiträume aufgenommen, steht es in Verbindung mit Schleimhautreizungen[5]. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass Formaldehyd krebserregend wirkt. [6]
Xylole
finden ebenfalls in der Industrie-Chemie Ihre Anwendung, kommen aber am häufigsten als Lösungsmittel vor. Besonders oft werden Menschen, die in Lackierereien arbeiten, mit diesem Stoff zu tun haben.
Während Xylole nicht so stark akut giftig sind, wie die anderen Stoffe auf dieser Liste, wirkt es dennoch reizend auf die Haut und die Atemwege. Bei längerer Aufnahme von Xylolen konnten in einer Studie bei den Versuchspersonen Gleichgewichtsstörungen festgestellt werden [7].
Ein Weg, wie Xylole in die Atemluft gelangen, ist wenn sich elektrische Geräte erwärmen und den Stoff dadurch zum Verdampfen bringen. [8]
Trichlorethen
ist ebenfalls ein Lösungsmittel und kommt in verschiedenen Inudstrien zum Einsatz, meistens, wenn es darum geht, schwere Fette zu lösen. Etwa von Druckmaschinen oder aber auch bei der Herstellung von CDs. Dafür kann man es zwar wunderbar gebrauchen – für die Gesundheit und Umwelt ist der Stoff allerdings schädlich.
Direkt inhaliert verursacht der Stoff unter anderem Benommenheit bishin zur Narkose, auf (Schleim)Haut wirkt er reizend [9]. Auch gilt der Stoff als krebserregend. [9] [10]. Außerdem fördert Trichlorethylen das Risiko, an der Parkinsonschen Krankheit zu erkranken [11].
Mittlerweile wurde die Verwendung von Trichlorethen in der Industrie innerhalb der EU mehrfach reguliert [12].
Pflanzen für gute Raumluft: eine kleine Auswahl
Wenn ihr euch das Schlafzimmer mit allen luftreinigenden Pflanzen vollstellt, die in den beiden Studien getestet wurden, habt ihr am Ende keinen Platz mehr für das Bett.
Darum stellen wir hier nur eine handvoll unserer Lieblingspflanzen vor, die wir euch besonders ans Herz legen möchten.
Die Schwiegermutterzunge filtert 4 der 5 Giftstoffe und kann auch ohne grünen Daumen gehalten werden
Lasst euch vom absurden Namen und der unscheinbaren Optik nicht täuschen: die Schwiegermutterzunge (sansevieria trifasciata) konnte bis auf Ammoniak alle Stoffe aus der Luft filtern. Obendrein ist sie wirklich dankbar, was mangelnde Pflege angeht: Sie benötigt weder einen besonderen Standort, noch sonstige Rücksichtnahme. Wenn ihr zu jenen gehört, die es mit dem Gießen nicht so genau nehmen, umso besser – Überwässerung verträgt sie nicht, kommt dagegen aber auch mal ein, zwei Monate ohne Wasser durch!
Was noch interessanter ist: die Schwiegermutterzunge sticht unter den Pflanzen für gute Raumluft noch durch ein weiteres Merkmal hervor. Sie gehört zu einer Gruppe von Pflanzen, die Nachts Sauerstoff produzieren.
Die Steckenpalme – bekannt aus Büros, vernichtet 3 von 5 Giften

Steckenpalmen sind eher unscheinbar, als Luftreiniger aber nicht zu unterschätzen.
Dass man Steckenpalmen (rhapis excelsa) häufig in Bürogebäuden findet, kommt nicht von ungefähr. Sie sind ebenfalls keine besonders anspruchsvollen Zimmerpflanzen und kommen mit schattigeren Standorten gut zurecht. Gießen sollte man dennoch regelmäßiger als z.B. bei der Schwiegermutterzunge. Dafür verzeiht die Pflanze auch mal, wenn man es mit dem Wasser zu gut gemeint hat.
In Wolvertons Ergänzungsstudie zur ursprünglichen NASA-Studie schnitt die Steckenpalme besonders gut beim Ammoniak-Test ab. Sie filterte dabei in einer Stunde 7356µg davon aus der Luft. Das ist mit Abstand der höchste Wert aller getesteten Pflanzen quer durch alle Giftstoffe.
Bei der Reinigung der Luft von Formaldehyd und Xylolen kam immerhin auch noch ins Mittelfeld.
Gemeiner Efeu – ein weiterer Champion unter luftreinigenden Pflanzen
Nicht nur Exoten, sondern auch der in unseren Breiten heimische gemeine Efeu (hedera helix) kann die Luftqualität deutlich verbessern. Bis auf Ammoniak werden die 5 Schadstoffe, auf die getestet wurde, allesamt gefiltert.
Auch für ihn braucht ihr nicht unbedingt den grünen Daumen. Ein einigermaßen heller Standort und gelegentliches Gießen (die oberste Schicht Erde kann dabei ruhig auch mal trocknen) tun ihm gut. Nachdem Efeu gerne klettert, bietet sich an, ihn an eine Form zu trainieren oder in einem Hänge-Korb zu pflanzen und nach unten / oben wachsen zu lassen.
Dieffenbachien sind deppensicher und filtern Formaldehyd und Xylole

Dieffenbachien bilden schöne weiße Flecken auf den Blättern aus – manche Arten mehr als andere.
Diese Pflanze kennen die wenigsten unter ihrem Namen, gesehen haben sie aber alle schon mal. Sie sind beliebte Hauspflanzen und besonders anfängerfreundlich. Solange sie zumindest ein Bisschen Licht und Wasser bekommen, können sie gedeihen. Genau genommen ist nicht einmal Erde nötig, um sie zu erhalten – sie kommen auch in einer Hydrokultur zurecht.
Zwar filtern sie bloß zwei der fünf Giftstoffe effektiv aus der Luft, sind aber Dank ihrer Robustheit und universalen Verfügbarkeit dennoch eine Erwähnung wert. Einziger Haken: sie sind giftig. Deshalb vorsichtig beim Schneiden sein (den Pflanzensaft nicht berühren und dann im Gesicht herumfummeln). Und lieber zu anderen Pflanzen greifen, wenn ihr Haustiere habt. Oder kleine Menschen, die alles in den Mund nehmen, was rumliegt.
Drachenbäume filtern auch alles außer Ammoniak

In der Wildnis werden Drachenbäume riesig! Als Zimmerpflanze sprengen sie euch natürlich nicht das Dach vom Haus.
Die Gattung der Drachenbäume (dracaena) gehört auch zu den Tausendsassan der luftreinigenden Pflanzen. Bis auf Ammoniak konnte besonders die Art marginata in beiden Studien alle Giftstoffe aus der Luft entfernen. Neben der marginata konnten auch die Arten deremensis und fragrans gute Ergebnisse erzielen.
Was sie als Indoor-Pflanze auszeichnet ist wiederum die Anspruchslosigkeit. Gegossen werden muss sie bloß, wenn die Erde bereits etwas angetrocknet ist. Sie wird auch in einem verhältnismäßig kleinem Topf groß und kann daher bestens direkt am Boden stehen. Am besten in einem hellen Raum ohne direktem Licht. Auf den Blättern sammelt sich mit der Zeit Staub – einer der wenigen Nachteile an der Pflanze. Das Problem habt ihr zwar auch mit anderem Grünzeug. Allerdings bilden Drachenbäume viele dünne, schwertartige Blätter aus, was das Abstauben nicht immer leicht macht.
Die Bergpalmen sind Meister aller Disziplinen und relativ anspruchslos

Ähnlich unscheinbar, wie die Steckenpalme, aber ähnlich gut für die Raumluft.
Die Bergpalmen (chamaedorea): wieder eine Pflanze, die jeder schon einmal gesehen hat, aber nicht benennen könnte. Zwei unterschiedliche Arten wurden in beiden Studien untersucht. In der ursprünglichen NASA-Studie zeigte die Art seifritzii bei allen Untersuchten Schadstoffen (Trichlorethen, Formaldehyd und Benzol) gute Filtereigenschaften. Bei Wolvertons Folgestudie konnten chamaedorea elegans Pflanzen die Luft auch von Ammoniak und Xylolen befreien.
Wie auch die anderen Klassiker unter den Topfpflanzen, sind auch die Bergpalmen mit wenig zufrieden. Zwar bevorzugen sie die höheren Luftfeuchtigkeiten ihrer Heimat in Südamerika, kommen aber mit unserem kontinentalen Klima auch gut zu recht. Am besten stehen sie in hellen Räumen – aber nicht direkt in der Sonne.
Die Garten-Chrysantheme – filtert alles, ist aber aufwendig in der Pflege
Die Garten-Chrysantehme (chrysanthemum morifolium) sticht wohl schon wegen der Optik unter den anderen luftreinigenden Pflanzen hervor. Viel wichtiger: sie besticht auch bei der Filterung von Ammoniak, Benzol, Formaldehyd und Trichlorethen – vier von fünf der genannten Schadstoffe! Auch den letzten, die Xylole, werden von der Chrysantheme gefiltert, allerdings nicht so effizient wie bei anderen Pflanzen.

Schön anzusehen – in Innenräumen aber schwer wieder zum Blühen zu bringen.
Im Grunde wäre also mit einigen Garten-Chrysanthemen alles abgedeckt.
Einen Haken hat die Sache allerdings.
Wie der Name schon verrät, ist die Garten-Chrysantheme nicht gerade eine indoor Pflanze. Ihr könnt sie natürlich trotzdem in der Wohnung halten und das ohne großartigen Pflegeaufwand. Allerdings ist es nicht gerade einfach, die Pflanze nach dem Verblühen dazu zu bringen, neue Blüten zu treiben. Neben der passenden Temperatur ist man angehalten, regelmäßig zu gießen und auch auf ideale Lichtverhältnisse (absolute Dunkelheit bei Nacht) zu achten. Nichts, was einem nicht bald auf die Nerven gehen würde.
Was davon bleibt, wenn die Blüten gefallen sind, ist dann nur noch halb so dekorativ.
Wer damit leben kann oder gewillt ist, die Pflanzen etwa jedes Monat durch blühende zu ersetzen, findet in der Chrysantheme wohl die ideale luftreinigende Pflanze fürs Schlafzimmer. Oder auch den Rest der Wohnung.
In den beiden Studien wurden weit mehr Pflanzen untersucht, als hier vorgestellt wurden. Die Liste der luftreinigenden Pflanzen ist, besonders im zweiten Experiment ziemlich lang. Ihr findet die beiden Studien hier [15] und hier [16]. Wir haben hier einen Auszug aus dieser Liste vorgestellt, die wiederum nur ein Auszug einer noch viel längeren Liste an Zimmerpflanzen ist. In aller Wahrscheinlichkeit beschränkt sich die Fähigkeit, Schadstoffe aus der Luft zu filtern, nicht nur auf die getesteten Pflanzen. Sie wurden zum Teil auch schon von den Forschern wegen ihrer Anspruchslosigkeit ausgewählt.
Wolvertons Folgestudie zeigte außerdem, dass die Erde, in die die Pflanzen gesetzt wurden, ebenfalls Giftstoffe aus der Luft zogen. Genauer gesagt waren es die Mikroorganismen – z.B. Bakterien – die hier Formaldehyd und Xylole effektiv filtern konnte. Allerdings war die Filterung mit Pflanze immer effektiver.
Noch ein paar Tipps um das meiste aus den luftreinigenden Pflanzen zu holen
Um noch ein paar Hinweise zu geben, wie ihr mit diesen Informationen nun weiter verfahren könnt:
- Wenn ihr bereits Hauspflanzen habt – prima! Platziert ein paar von denen im Schlafzimmer und ergänzt sie mit der einen oder anderen guten Option aus der Liste unserer vorgestellten Pflanzen. Wie schon gesagt, trägt jedes Pflänzchen seinen Teil zu guter Raumluft bei.
- Habt ihr gar keine Pflanzen zu Hause, dann lohnt sich ein Mix aus 2-3 Pflanzen, die alle 5 Schadstoffe abdecken. Klar geht das auch, indem ihr z.B. nur Bergpalmen aufstellt, die alleine schon alle 5 Stoffe filtern. Wer aber auch einen dekorativen Anspruch an das Grünzeug stellt, sollte ein wenig abwechseln – z.B. mit ein paar zusätzlichen Schwiegermutterzungen.
- Die meisten Pflanzen auf der Liste verlangen nach wenig Pflege und überleben gut in Innenräumen. Darum braucht ihr euch keine Sorgen machen, wenn ihr wenig Erfahrung in der Pflanzenzucht habt.
Welche Pflanzen sollte man nicht im Schlafzimmer haben?
Eine Frage, die immer wieder einmal auftaucht: sind Pflanzen im Schlafzimmer schädlich?
Die kurze Antwort: nein. Von einem riesigen Kaktus, der vom Wind umgeschmissen wird und im Bett landet einmal abgesehen.
Dem zugrunde liegt scheinbar die Tatsache, dass manche Pflanzen Nachts keinen Sauerstoff, sondern sogar CO2 abgeben.
Daraus entsteht dann die Sorge, dass das besonders in der Nacht nicht nur die Raumluft schlecht mache, sondern sogar schädlich für die Gesundheit sei. Oder schlimmer noch: dass man durch das viele CO2 Gefahr läuft, am Ende noch zu ersticken! Böse Pflanzen.
Obwohl von Art zu Art unterschiedlich, wird im Leben einer Pflanze insgesamt mehr Sauerstoff als CO2 abgegeben – etwa 2 Mal so viel [13]. Davon abgesehen ist die Menge an abgegebenem CO2 verschwindend gering. Wer darüber besorgt ist, könnte sich genauso gut darüber Gedanken machen, dass andere Menschen oder Tiere im Schlafzimmer schädlich sind – die atmen schließlich auch CO2 aus.
Überzeugt euch nicht? Wie wär’s dann mit
Pflanzen, die Nachts Sauerstoff produzieren
Die oben erwähnte Schwiegermutterzunge ist eine von den Pflanzen, die in der Nacht Sauerstoff abgeben. Das tun sie deshalb, weil sie in ihren heimischen Breiten tagsüber zu viel Wasser verlieren würden, wenn sie die gewöhnlichen C3 oder C4 Photosynthese-Prozesse durchlaufen würden.
Stattdessen bedienen sie sich des CAM-Stoffwechsels (Crassaluceen-Stoffwechsel) – bei dem die Bindung von CO2 Nachts geschieht [14]. Und gleichzeitig Sauerstoff abgegeben wird.
Aber auch hier gilt: die Menge an Sauerstoff, die dabei abgegeben wird, macht das Kraut nicht fett. Wer sich aber sorgt, dass das Nachts von (gewöhnlichen) C3 oder C4-Pflanzen abgegebene CO2 zu viel ist, könnte eine Balance aus diesen und CAM Pflanzen im Schlafzimmer anstreben. Diese wären z.B:
- Die bereits genannte und gelobte Schwiegermutterzunge
- Die Ananas Pflanze – ja, die kann man indoor halten!
- Viele Kakteen
Um nur ein paar zu nennen.
Quellen:
[1] Sick-building-Syndrom oder Gebäudekrankheit
[2] Umweltbundesamt – Luftschadstoff Ammoniak
[4] Tödlichkeit von Formaldehyd -Englisch
[5] Auswirkungen von Formaldehyd in Haushalten – Englisch
[6] Formaldehyd ist wahrscheinlich krebserregend – Englisch
[7] Auswirkungen von Xylolen auf Menschen – Englisch
[8] Xylole werden auch von erwärmenden Elektrogeräten abgedampft – Auszug Aus „Gifte im Alltag“
[9] Trichlorethen in der GESTIS Stoffdatenbank
[10] Pressemitteilung über Gerichtsurteil hinsichtlich Trichlorethylen-Verbotes in Schweden
[11] Trichlorethen und Parkinson
[12] Regulierungen zum Umgang mit Trichloerethen
[13] Wieviel CO2 geben Pflanzen ab? – Englisch
[15] NASA Studie zu luftreinigenden Pflanzen – Englisch
[16] Bill Wolvertons Folgestudie mit mehr Pflanzen und weiteren Schadstoffen – Englisch
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