
In der Welt der Hydrokultur läuft vieles etwas anders.
Wenn ihr gerade am Sprung seid, eure ersten Pflanzen ohne Erde zu ziehen, stellt sich euch vielleicht die Frage
Welche Töpfe eignen sich für die Hydrokultur-Zucht?
Gleich vorweg: spezielle Töpfe sind eigentlich keine Voraussetzung für ein erfolgreiches Hydroponik-Setup. Allerdings gibt es ein paar Systeme und Methoden, die ebensolche Ausrüstung voraussetzen. Zudem haben bestimmte Hydrokultur Töpfe auch bedeutende Vorteile gegenüber konventionellen Pflanzcontainern.
In diesem Post wollen wir euch einen kleinen Überblick über die verschiedenen Topf-Arten geben.
Hydrokultur Töpfe mit Wasserstands-Anzeige
Vermutlich das erste was einem in den Sinn kommt, wenn man an spezielle Hydrokultur Töpfe denkt.

Diesen Topf gibt’s bei Flower Lover auf Amazon.de
Diese Behälter werden mit einem Substrat euer Wahl gefüllt.
Danach bloß noch die Pflanze darin einbetten und Wass in den Gieß-Trichter (nicht direkt auf das Substrat!) einfüllen.
Die Wasserstands-Anzeige zeigt einem, wieviel im Reservoir am Boden des Topfes übrig ist. Alles was man hier beachten muss ist, dass der Flüssigkeitspegel möglichst konstant bleibt.

So funktioniert die Bewässerung mit einem klassischen Hydrokultur-Tofp mit Wasserstands-Anzeige
Im Grunde sind diese Töpfe noch einfacher handzuhaben, als konventionelle. Selbst absolute Neulinge sollten keine Schwierigkeiten haben, an der Anzeige abzulesen, wann wieder gegossen werden muss.
Mit ein Grund, warum sich Hydrokulturen wachsende Beliebtheit erfreuen!
Wofür man sie verwendet
Solche Töpfe kommen in erster Linie für Zierpflanzen in Hydrokultur in Frage. Bestimmt habt ihr schonmal eine typische Indoor-Pflanze in einem solchen Topf gehalten gesehen.
Netztöpfe – für Nutzpflanzen
Netztöpfe sind sehr häufig bei hydroponischen Systemen zu finden, in denen Nutzpflanzen angebaut werden.

Netztopf von Kungfu Mall
Alles, was sie von herkömmlichen Plastik-Töpfen unterscheidet, ist augenscheinlich: sie sind offen, nicht geschlossen. Das ist wichtig, damit das Wurzelwerk der Pflanzen in hydroponischen Systemen auch an die Nährflüssigkeit gelangen.
Ein weiterer Vorteil von solchen offenen Töpfen: die Wurzeln stoßen nicht an Wände. Was dann nämlich passiert ist, dass sie die Wand entlang Richtung Boden des Topfes wachsen, sich eindrehen und – im schlimmsten Fall – die Pflanze sich mit ihrem Wurzelwerk selbst erwürgt.
Offene Töpfe verhindern das, indem die Wurzeln irgendwann ans Licht kommen. Was dann passiert ist, dass sie – anstatt weiter zu wachsen – stärker verzweigen und damit deutlich mehr Nährstoffe aufnehmen können, als wenn sie sich einfach nur verlängert/verdickt hätten.
Stoff-Töpfe
Stoff- oder Textil-Töpfe sind nicht unbedingt nur für die Hydroponik gemacht. Auch in konventioneller Pflanzenzucht trifft man diese Gefäße häufiger an.

Stofftopf von Gronest
Der Vorteil eines Stoff-Topfs ist derselbe, den auch ein Netztopf birgt. Die Wurzeln bilden, anstatt sich einzudrehen, mehr Triebe und Zweige aus, sobald sie an den Topfrand – und damit an die Luft – stoßen.
Dutch Buckets – holländische Eimer
Dutch Buckets sind spezielle Töpfe für größere Hydrokultur-Zuchten.

Sieht auf den ersten Blick nach einem herkömmlichen Pflanzeimer aus.
Sie kommen auch beim kommerziellen Gemüseanbau zum Einsatz und sind besonders dann beliebt, wenn Früchte tragende Pflanzen gezogen werden.

Das Ablass-Ventil am Boden erlaubt den Anschluss an ein Bewässerungssystem.
Dutchpot von GHE
Großer Vorteil der Dutch Buckets ist, dass man sie zu einem großen Kreislauf zusammenschließen kann. Trotzdem bleibt jede Pflanze autonom in ihrem eigenen Topf. Das hat z.B. den Vorteil, dass man kranke Pflanzen verhältnismäßig einfach aus dem Kreislauf ziehen kann.
Röhren und Leitungen
Für den Aufbau von Dutch-Buckets (das System wird auch Ebb and Flow genannt – siehe dazu auch unsere Einführung zur Hydrokultur) braucht man nebst den Töpfen auch noch Be- und Entwässerungselemente.
Nährflüssigkeit wird über einen Schlauch von oben in jeden der Töpfe gepumpt. Für die Automatisierung schließt man die Pumpen dafür meist an Zeitschaltuhren.
An die Unterseite der Töpfe kommt dann eine Abwasserleitung, die die aufgefangene Flüssigkeit wieder in ein Sammelbecken leitet. Und dann wieder nach oben pumpt, etc.
Kratky-Töpfe: die Selbermacher Variante
Wer seine Ausrüstung gern fertig kauft und gleich verwenden will, ist bei den Hydrokultur Töpfen für die Kratky-Methode falsch aufgehoben. Diese Töpfe sind was für Selbermacher.
Man bastelt sie sich meist selbst aus ausreichend großen Plastik-Eimern.
Dafür schneidet man im Grunde nur ein Loch in den Deckel, das groß genug ist, um einen kleinen Netztopf hineinzubekommen. Dann füllt man den Eimer bloß noch mit Nährwasser (hoch genug, um den Netztopf im Deckel zu erreichen) und lässt seine Pflanzen gedeihen.
Da habt ihr’s – ein erster Überblick über die häufigsten Töpfe in der Hydroponik/Hydrokultur. Wenn wir einen vergessen haben oder noch Fragen offen sind, lasst uns doch einen Kommentar hier!
Kommentare? Nur her damit!